Projekte
- Untersuchung von Spinnen- und Laufkäferzönosen im Nationalpark Kellerwald-Edersee
Der Nationalpark
Kellerwald-Edersee schützt einen der bedeutendsten geschlossenen Altbuchenwälder auf Silikat in Mitteleuropa. Das Gebiet ist frei von Siedlungen
und völlig unzerschnitten von Straßen. Neben seinem hohen Laub- und Altholzanteil ist der Nationalpark vor allem durch eine hohe Relief- und Standortvielfalt
gekennzeichnet: Altbuchenbestände, urige Naturwaldreste, Eichen-Trockenwälder, Block- und Schluchtwälder, saubere Quellen und
naturnahe Mittelgebirgsbäche, Felsfluren und Blockhalden bilden das natürliche Biotopinventar. Lange, schmale Waldwiesentäler mit artenreichen Frisch- und
Feuchtwiesen sowie saure Magerrasen und Heiden (Triescher) sind Zeugen einer historischen Kulturlandschaft.
Seit 2011 inventarisieren wir die Spinnen- und
Laufkäferfaua von Sonderstandorten. Mit Bodenfallen und ergänzenden Handaufsammlungen (u.a. Kescherfänge, Bodensieb, Klopfschirm) führen wir die Untersuchungen
ganzjährig durch. An jedem Bodenfallenstandort wird parallel die oberflächennahe Bodentemperatur mit Datenloggern erfasst PDF 2013 (2 MB),
PDF 2015 (2 MB).
Bislang sind aus dem Nationalpark 340
Spinnen- und 138 Laufkäferarten bekannt
PDF (1 MB).
Von diesen konnten wir 314 Spinnen- und 134 Laufkäferarten nachweisen, darunter zahlreiche Neunachweise für den Nationalpark und
faunistisch und naturschutzfachlich bemerkenswerte Arten. Für die Spinnen sind Felsbereiche und für die Laufkäfer die Ufer- und Sumpfhabitate besonders wertvoll
- Spinnen: PDF 2013 (1 MB),
PDF 2015 (559 kB). Laufkäfer: PDF 2013 (786 kB),
PDF 2015 (1 MB).
- Verbreitungsatlas der Laufkäfer Deutschlands
Der Verbreitungsatlas zeigt die bundesweite Verbreitung der Laufkäfer Deutschlands als Rasterkarten. Er wurde 2014 von Jürgen Trautner
(Filderstadt), zusammen mit Karsten Hannig (Waltrop), Matthias Kaiser (Münster) und unserem Mitarbeiter Michael-Andreas Fritze herausgegeben.
Die Darstellung der Nachweispunkte erfolgt differenziert nach vier Zeitphasen (vor 1901, 1901-1950, 1951-1980, nach 1980). Gezeigt wird der jeweils aktuellste verfügbare
Datensatz pro Laufkäfer-Art und Rasterfeld. Basis ist der Kartenschnitt der TK 100 (1:100.000) mit 217 Rasterfeldern. Beispielhaft werden zusätzlich Arten und ihre Lebensräume vorgestellt.
Der Atlas ist zweisprachig (deutsch/englisch) bei BoD (Norderstedt) erschienen und über den Buchhandel zu beziehen.
- Ausstellung "Blockhalden - Leben aus der Eiszeit"
Die Ausstellung stellt Informationen über das Projekt "Blockhalden in Oberfranken - Fauna und Flora der letzten Urhabitate Oberfrankens" für die breite Öffentlichkeit zusammen. Sie ist als Wanderaustellung konzipiert, die der Naturpark Fichtelgebirge e.V. beispielsweise Schulen zur Verfügung stellt. Neben wissenschaflichen Publikationen, der Internetpräsentation www.blockhalden.de, einer Sendung im Bayerischen Rundfunk und einem Flyer wird damit eine weitere Plattform der Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen dieses Projektes genutzt. Inhaltlich führt die Ausstellung auf 17 übersichtlichen und informativen Plakaten durch die Blockhalden im Fichtelgebirge. Sie befasst sich dabei mit dem Projektgebiet, der Entstehungsgeschichte und den Kennzeichen der Blockhalden.
Weiter werden charakteristische Flechten, Moose, höher Pflanzen und ihre Lebensbedingungen vorgestellt. Ein breiter Raum ist der Tierwelt und hier besonders den Gliedertieren (Spinnen, Käfer, Fliegen) gewidmet. Die Bedeutung der Blockhalden für Eiszeitrelikte und Wirbeltiere wird ebenso thematisiert wie die Gefährung und die Möglichkeiten zur Erhaltung des europaweit geschützten Lebensraums. Zentraler Punkt der Ausstellung ist ein Spiel bei dem jeder Betrachter den Lebensraum Blockhalde selber entdecken kann.
- Blockhalden in Oberfranken - Fauna und Flora der letzten Urhabitate Oberfrankens
Das Ziel der vom Naturpark Fichtelgebirge e.V. beauftragten und von der Europäischen Union, dem Freistaat Bayern, der Oberfrankenstiftung sowie den Landkreisen Bayreuth und Wunsiedel geförderten Projektes ist die bislang unbekannte Arthropodenfauna der zum großen Teil seit der letzten Eiszeit (10000 bis 12000 Jahre) unverändert gebliebenen Lebensäume zu untersuchen. In einer ersten Phase werden dabei ausgewählte Blockhalden und Felsen im Fichtelgebirge mittels Spezialfallen auf ihre Käfer- und Spinnenfauna untersucht. In einer zweiten Phase wird im Anschluss das in Franken einzigartige Ökosystem sowohl in analoger Form, wie mit Flyern, Pressemitteilungen und Publikationen als auch in digitaler Form, wie im Rahmen von Internetauftritten, öffentlichkeitswirksam präsentieren. Höhepunkt der Präsentationsphase stellt die Gestaltung einer Ausstellung mit dem Thema "Blockhalden Oberfrankens als Lebensraum bemerkenswerter Tiere und Pflanzen" im Frühjahr 2010 dar. Link
- Praxisorientierte Strategien zur naturverträglichen
Sanierung von historischem Mauerwerk aus Sand- und Kalkstein
In den Jahren 2006 und 2007 werden Spinnentiere (d.h. Spinnen,
Weberknechte, Pseudoskorpione ohne Milben) und Stechimmen (aculeate
Hymenopteren inkl. Ameisen) im Bereich der Festung Rosenberg in Kronach,
der Giechburg bei Scheßlitz, der Burg Rabenstein bei Kirchahorn und der Burg
Waischenfeld untersucht. Ziel der Untersuchung ist die Charakterisierung
der Zönosen und
die Auswirkungen der unterschiedlichern Sanierungsmethoden zu bewerten.
Für die Erfassung wurden neben Handfang Farbschalen verwendet. Ein Übergang von
der Wand in die Farbschalen ermöglicht dabei auch die Erfassung der
Spinnentiere und flugunfähiger Stechimmen.
Die Spinnentier- und Stechimmenzönsen sind artenreich. Die Faunenzusammensetzung
variiert dabei zwischen den einzelnen Burgen stark. Weiterhin beeinflussen
die Sanierungsmethode, die Beschattung der Mauern und der Bewuchs der Mauern
mit Efeu die Artengemeinschaften.
- Der Deutsche Sandlaufkäfer Cylindera germanica in Nordbayern
Der Verbreitungsschwerpunkt des Deutschen Sandlaufkäfers liegt in Nordbayern. Der Landkreis
Lichtenfels in Oberfranken hat dabei mit fünf Fundpunkten eine hohe Verantwortung beim Schutz der gesamtstaatlich bedeutenden
Vorkommen dieser Art. Ein vom Landschaftspflegeverband Landkreis Lichtenfels e.V. und dem Bayerischen
Naturschutzfond mit den Mitteln der Glückspirale finanziertes Projekt befasste sich daher mit der
Lebensraum- und Gefährdungssituation und den Schutzmöglichkeiten des kleinsten deutschen Sandlaufkäfers. Die Informationen über den Deutschen Sandlaufkäfer wurden von "FRITZE, M.-A., KROUPA, A. & LORENZ, W. (2004): Der Deutsche Sandlaufkäfer Cylindera germanica (Linnaeus, 1758) im Landkreis Lichtenfels (Oberfranken / Bayern). - Angewandte Carabidologie 6: 7-14." zusammengefasst.
PDF (4 MB)
- Laufkäfer in Hochmooren und Übergangsmooren Nordostbayerns
Die Laufkäfergemeinschaften unterschiedlicher Hochmoor- und Übergangsmoorstandorte in Nordostbayern wurden in
Zusammenarbeit mit der Höheren Naturschutzbehörde Oberfrankens, dem Naturpark Fichtelgebirge e.V. und der Landesanstalt für
Wald und Forstwirtschaft (LWF) im Zeitraum von 1991 bis 2000 untersucht.
Die Analyse der Zönosen dieser FFH-Lebensraumtypen erfolgte im Hinblick auf das Vorkommen
tyrphobionter bzw. tyrphophiler Laufkäfer, das regionale Klima und anthropogen bedingte Veränderungen der
Moore. Die Ergebnisse wurden in Kooperation mit der LWF in einem Poster zusammengefasst und 2003 auf der Jahrestagung der
Gesellschaft für Angewandte Carabidologie in Freckenhorst vorgestellt.
PDF (2 MB)
- Der Einfluss von Beweidung auf die Arthropodenzönosen einer Alp in den Allgäuer Alpen (Einödsberg)
Die Bearbeitung der Spinnengemeinschaften und Weberknechtzönosen im Rahmen des Projektes des Staatlichen Museums
für Naturkunde Karlsruhe erfolgt in Zusammenarbeit mit Dr. Christoph Muster von der Universität Lepizig. Die Untersuchung
ist der angewandten umsetzungsorientierten Naturschutzforschung zuzuordnen. Sie zielt auf die Erfassung und Beschreibung der
Veränderungen von Arthropodenzönosen im Zuge einer Nutzungsumstellung von Schafbeweidung auf Rinderbeweidung.
Die Erosionsgefahr soll dabei unter Berücksichtigung der Vegetationsentwicklung unter den nutzungsspezifischen
bodenbiologischen Bedingungen beurteilt werden. Die Ergebnisse dienen als Erfolgskontrolle für die Empfehlung einer
angemessenen Weideführung.
Link
- Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung, Jürgen Trautner
Die Präsentation des Büros "Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung, Jürgen
Trautner" wurde im Dezember 2002 von uns programmiert und online gestellt. Sie wird seit der
Veröffentlichung von unserem Büro betreut, bietet aber auch die Möglichkeit im Rahmen eines
"Content-Management_Systems" den Internetauftritt laufend selbst zu aktualisieren.
Link
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